ColorCode

Was ist ein ColorCode?
Der Begriff ColorCode, auch Systemcode genannt, wird bei der Programmierung von DMR Funkgeräten und DMR Relaisfunkstellen verwendet. ColorCode ist ein Parameter der bei der Programmierung eines DMR Funkkanals angegeben werden muss. Der Parameter kann die Werte von 0 bis 15 annehmen. Standard ist der Wert 1.

Wozu wird der ColorCode benötigt?
Dieser Parameter ist Teil der DMR Funkschnittstellen Spezifikation. Mit Hilfe dieses Parameters lassen sich DMR-Relais welche auf der selben Frequenz arbeiten und bei denen sich Ihr Einzugsbereich in Teilen überschneidet, von einander trennen.

Ein Beispiel:
In einer geografischen Region befinden sich zwei DMR-Relais deren Reichweiten/Einzugsbereiche sich in Teilen überschneiden.
Relais A verwendet ColorCode 1 und
Relais B verwendet ColorCode 2.
Es soll für den User eine Trennung der beiden Relais erreicht werden.

Wenn der User das Relais A verwenden will dann muss er in seinem Codeplug in der Kanaleinstellung den ColorCode 1 eingestellt haben. Somit wird der User das Relais B nicht hören und auch nicht auftasten und umgekehrt.
Diese Technik erlaubt also entweder den Betrieb des Relais A oder Relais B. Wenn auf beiden Relais Funkbetrieb herrscht dann kann es in den geografischen Überlappungsgebieten zu Empfangsunterbrechungen kommen.

Für tiefergehende Informationen finden alle an DMR Interessierte in dem Dokument mit dem Namen „System-Planner“. Es kann auf dem P25 Forum heruntergeladen werden. Eine Registrierung im Forum ist aber dazu nötig.
http://communications.support/threads/11675-MOTOTRBO-System-Planner-2-5-EMEA

Codeplug

Begriff Codeplug was ist das?

Die meisten modernen und professionellen Funkgeräte lassen sich vom Computer aus programmiern. Das bedeutet das alle Funkgeräteeinstellungen, wie zum Beispiel Frequenzen oder Betriebsarten, vom Computer aus eingestellt werden können / müssen. Für DMR Funk heist die Software, die für diese Aufgabe benötigt wird, CPS (Customer Programming Software). Alle Einstellungen die für ein DMR Funkgerät mit Hilfe der CPS vorgenommen werden, werden in einer Datei auf dem Computer gespeichert. Diese Datei wird auch Codeplug genannt. Mit Hilfe der CPS wird der Codeplug bearbeitet, in das Funkgerät geladen und kann auch so wieder aus dem Gerät ausgelesen werden.

Feldstärkeanzeige

RSSI Display
Anzeige der Empfangsfeldstärke / RSSI (Received Signal Strength Indicator) in dBm im Display einiger DMR-Funkgeräte.

Um die Anzeige zu erhalten, das geht wie folgt:

Für das DP4800 und DP4801:
Das Gerät einschalten. Wenn das Display den aktuellen Kanal anzeigt, drei mal auf die „links“ Taste und dann drei mal auf die „rechts“ Taste drücken.

DMR Radio DP4801 RSSI Display

DMR Radio DP4801 RSSI Display

 

Für das DM4600 und DM4601: mit angeschlossenem Tastaturmikrofon RMN5127B:
Das Gerät einschalten. Wenn das Display den aktuellen Kanal anzeigt, drei mal auf die „links“ Taste und dann drei mal auf die „rechts“ Taste des Tastaturmikrofons drücken.

Für das SL4000 und SL4001:
Das Gerät einschalten. Wenn das Display den aktuellen Kanal anzeigt, drei mal auf die „nach oben“ Taste und dann drei mal auf die „nach unten“ Taste drücken. Zum Beenden der Anzeige, die „Home“ Taste drücken.

Für das SL1600: Das Gerät einschalten. SL1600 RSSI Display Mit Hilfe der Lautstärke-Tasten die Lautstärke auf den niedrigsten Wert einstellen.  Dann die Lautstärke-Taste „minus“ fünf-mal und gleich danach die Lautstärke-Taste „plus“ fünf-mal drücken. Zum Beenden der Anzeige, das Gerät aus- und wieder einschlaten.

DMR Radio SL1600 RSSI Display

DMR Radio SL1600 RSSI Display

how-to-RSSI-Anzeige-an-Mototrbo-Geraeten.pdf

CPS

CPS steht für die englischsprachige Abkürzung „Customer Programming Software“.
Also ein Anwendungsprogramm mit dessen Hilfe das Funkgerät programmiert werden kann. Um sein DMR Funkgerät zu programmieren und damit alle möglichen Einstellungen nutzen zu können, wir die CPS benötigt. Die CPS speichert alle Einstellungen die für das Funkgerät vorgenommen werden einen Codeplug ab. Die CPS für DMR Funkgeräte von Motorola läuft auf einem Windows PC. Zu Verbindung zwischen PC und dem Funkgerät wird es mit Hilfe eines für das Funkgerät passenden USB-Programmierkabels am PC angeschlossen. Bei manchen Funkgeräten kann die Schnittstelle Bluetooth zur Verbindung zur CPS eingesetzt werden. Die CPS sollte immer auf dem Aktuellen Stand gehalten werden. (Siehe dazu den Beitrag Firmware & CPS, in Arbeit)

Firmware

Firmware ist eine Geräte spezifische Software.
Sie dient zur Steuerung des Gerätes. Die meisten modernen elektronischen Geräte haben zur Steuerung des Gerätes Mikroprozessoren eingebaut. Diese Prozessoren führen den Programmcode aus, der als Firmware bezeichnet wird. Die Firmware wird meist in „nicht flüchtigen Speichern“, sogenannten Flash-Speicher oder anderen programmierbaren Speicherbausteinen, im Gerät abgespeichert. Die Firmware sollte immer auf dem Aktuellen Stand gehalten werden. (Siehe dazu den Beitrag Firmware & CPS, in Arbeit)

Zeitschlitz Timeslot

hier entsteht ein Beitrag zum Thema, Zeitschlitz Timeslot.
Die Abkürzung „TS“ steht für Englisch „Timeslot“ und im Deutschen für „Zeitschlitz“. Im Amateurfunk Sprachgebrauch findet sowohl der englische als auch der deutsche Begriff seine Anwendung.

Im Amateurfunk wird auch der Europäische Funkstandard DMR verwendet. Die Funktechnologie DMR verwendet auf einer Frequenz zwei, von einander getrennte Zeitschlitze. In jedem der beiden Zeitschlitze kann ein Funkgespräch und Daten übertragen werden. Somit sind auf einem Funkkanal zwei Gespräche gleichzeitig möglich.

Sprechgruppe Talkgroup

[dies ist ein Beitrag von Ralf DF6RK und Jochen DL1YBL]
Die Abkürzung „TG“ steht für Englisch „Talkgroup“, im Deutschen heist es  „Sprechgruppe“. Im Amateurfunk Sprachgebrauch findet sowohl der Englische als auch der Deutsche Begriff seine Anwendung.

Wozu dienen die Sprechgruppen?
Bei herkömmlichen Amateurfunk FM-Relaisfunkstellen wird immer nur ein Gespräch zu selben Zeit ausgesendet. Mit DMR-Relais können zwei Gespräche, gleichzeitig ausgesendet werden und vom Funkamateur empfangen werden. Der Zuhörer kann sich entscheiden ob er das eine oder das anderen Gespräch hören will. Dazu muss er an seinem DMR-Funkgerät nur den Kanal umschalten. Umschalten zwischen dem einen Kanal, auf dem der Zeitschlitz 1 (TS1) programmiert ist, oder dem Kanal auf dem der Zeitschlitz 2 (TS2) drin ist. Dabei steht „TS“ für den englischen Begriff „Timeslot“, zu Deutsch „Zeitschlitz“. Es gibt im DMR-Funk genau nur zwei Zeitschlitze. Man kann diese Unterteilung auch als physikalisch bezeichnen.

Aber nun zur Sprechgruppe:
In modernen Funksystemen wird eine Unterscheidung und Einteilung der Funkgespräche auf einem Kanal gewünscht, sonst müsste der Funkteilnehmer der auf dem Relais empfangsbereit ist, alle Funkgespräche hören obwohl er vielleicht nur bestimmte Gespräche hören will. Diese Unterteilung der Funkgespräche wird durch sogenannte Sprechgruppen (englisch: Talkgroups „TG“) ermöglicht. Sprechgruppen ermöglichen eine rein logische Einteilung. In der DMR Norm sind sehr viele Sprechgruppen möglich. Für uns Funkamateure ist jedoch ein sehr kleiner Teil sinnvoll nutzbar. Zu Beginn, also der Einführung des DMR-Relaisfunks im Amateurfunk, mussten sich die Entwickler überlegen wie die vielen, weltweit, verteilten Relais sinnvoll organisiert werden. Immerhin sind alle DMR-Relais zu Netzwerken zusammen-geschaltet. Es wurde eine sinnvolle Einteilung gesucht um die vielen Funkgespräche, über Länder und Regionen hinweg zu organisieren.
Es wurde eine, der Geographie entsprechende Einteilung entwickelt:
Gepräche die Weltweit im DMR-Netzwerk zu hören sein sollen bekamen die Sprechgruppe 1 zugeordnet.  Die Ziffernfolge ist hirrachisch von oben nach unten geordnet. Heute hat sich für Europa folgende Lösung entwickelt.

Hier nur ein unvollständige Liste:

TG1 = Weltweit
TG2 = Europa
TG10 = Deutschsprachig Weltweit
TG11 = Französisch Weltweit
TG13 = Englisch Weltweit
TG20 = DACH Region (Deutschland, Östereich, Schweiz)
TG262 = Deutschland TG232 = Österreich
TG228 = Schweiz
TG8 = Regional (In Deutschland gibt es einige Regionen)
TG9 = Lokal (damit bleibt das Gepräch am lokalen Relais)
TG99 = für Simplex Gepräche
TG9990 = Echo-Funktion oder auch Papagei genant

User-Aktivierte Sprechgruppen:
Siehe hierzu den Beitrag UA-Sprechgruppen

Matrix der Sprechgruppen und die Talkgoups im DMR-DL Netzwerk, siehe hierzu die TG-Matrix

Wo wird die Organisation durchgeführt:
Siehe auch: http://dmr-marc.net/index.html suche in der rechten Spalte nach „Talkgroup Database“

TMS „Text Messaging Service“

[25.03.2016]:
Durch die Umstellung im DMR-DL Netzwerk auf C-Bridge Radioserver hat sich auch die Funktion TMS vereinfacht.
Der TMS „Text Messaging Service“ ermöglicht den Versand von Kurznachrichten (TMS) innerhalb des DMR-DL Netzwerkes. Um eine TMS zu versenden muß man nur wissen auf welchem Zeitschlitz der Empfänger Gesprächspartner empfangsbereit ist. Ist der Empfänger beispielsweise auf Zeitschlitz 2 (TS2), dann muss die TMS auch auf dem TS2 versandt werden. Zum Versandt einer TMS wählt man in seinem DMR-Funkgerät das Rufzeichen des Empfängers aus der Kontakte-Liste mit OK aus. Daraufhin erscheint ein Menü in dem man weiter unten den Punkt „Nachricht senden“ findet. Diesen Punkt ebenfalls mit OK auswählen. Nun kann man mit der Tastatur des Gerätes die Nachricht (wie am Handy) tippen. An Ende mit OK senden. Man bekommt auch eine Quittung ob die Nachricht angekommen ist. Anders als beim Handy SMS Dienst werden TMS nicht im Netz gespeichert. Das bedeutet auch, das falls eine TMS die nicht erfolgreich versandt wurde, diese vom Absender erneut gesendet werden muss sobald der Empfänger auf Empfang ist.
Hinweis zur Programmierung des DMR Funkgerätes: folgt.

RSSI-Schwellenwert

für die Verwendung von Roaming wird in den DMR-Funkgeräten üblicherweise ein RSSI-Schwellwert (dBm) von -105 einprogrammiert.
Die Anzeige der Signal- oder Empfangsfeldstärke (RSSI) am Funkgerät, kann bei einigen Funkgeräten in dBm angezeigt werden. Siehe hierzu den Beitrag Feldstärkeanzeige.

Simplex

Auf Simplex funken?
Mit DMR Funkgeräten im Amaterufunk auf Simplex oder auf einer Direktfrequenz funken, wie geht das?

Oft besteht der Wunsch, auch ohne die Zuhilfenahme von DMR-Relaisfunkstellen auf einer Direktfrequenz / Simplex, eine DMR Funkverbindung herzustellen. Im DMR Standard ist das vorgesehen. Auch das Austauschen von Textnachrichten (TMS) und der Radio-Check etc. ist auf Simplex möglich. Um sein Funkgerät hierzu zu programmieren ist es nötig einen Kanal mit einer Simplexfrequenz anzulegen. Üblich und gemäß Bandplan ist unter Anderem die 433,450MHz.

Frage:
Welche Sprechgruppe (Talkgroup)/TG sollte ich auf Simplex verwenden?
Antwort:
Die Antwort hierauf ist nicht nicht so einfach. In den Anfangszeiten von DMR im Amateurfunk wurde die TG1 verwendet. Es zeigte sich jedoch das dies ungünstig ist, da beim Empfang in der Anzeige des Funkgerätes seines Funkpartners die Anzeige „TG1 WW“ oder ähnliches erschien. Hintergrund hierzu ist das die Sprechgruppe TG1 als Weltweit bezeichnet wird und auf den DMR-Relais für weltweite Verbindungen verwendet wird. Diese Anzeige ist auf einem Simplexkanal aber verwirrend. Die Lösung ist die Verwendung der Sprechgruppe TG99 bei Sendung und Empfang. Im Funkgerät wird also eine eigene Sprechgruppe und Empfängergruppenliste für Simplex einprogrammiert. Dazu wird als erstes in den Kontakten ein Gruppenruf mit der ID 99 programmiert. Der Eintrag in der Funkgräte Kontakte-Liste sieht dann so aus
[Bild-2]: Gruppenruf TG99 mit dem Text „TG99 Simplex“.
Als nächstes ist in der Empfängergruppenliste ein neuer Eintrag mit dem Namen „RX Simplex“ zu erstellen. Darin trägt man alle Mitglieder ein die man auf dem Simplexkanal hören will, ein. Also TG99, TG1, TG2, TG8 und so weiter [Bild-3].
Nun ergänzt man den Simplexkanal im Empfang noch mit der eben angelegten Gruppenliste „RX Simplex“ [Bild-4].
Für das Senden trägt man die neu angelegte „TG99 Simplex“ ein [Bild-4].

Frage:
welchen Zeitschlitz (Timeslot) und Systemcode (ColorCode) solle ich auf Simplex wählen? Antwort:
Für ein Simplex QSO ist die Angabe des Zeitschlitzes (TS1 oder TS2) egal. Als Systemcode (ColorCode) sollte 1 verwendet werden. Es ist deshalb egal, da auf Simplex ein Zeitgeber fehlt der den Takt für die Unterscheidung der beiden Zeitschlitze vorgibt. Dazu mehr in der nächsten Frage/Antwort.

Frage: (für die Spezialisten unter uns Amateurfunkern)
Wie kann ich auf einer Simplexfrequenz zwei Gespräche zeitgleich führen, es gibt doch dazu die beiden Zeitschlitze 1 und 2?
Antwort:
Der Hersteller Motorola hat hierzu eine Erweiterung zum DMR-Standard eingeführt die als Dualkapazität-Direktmode oder auch 6,25e Mode (6,25-kHz-Equivalent) bezeichnet wird. Um beide Zeitschlitze auf einer Simplexfrequenz nutzen zu können müssen zwei Kanäle im Funkgerät mit der Einstellung „Dualkapazität-Direktmode“ programmiert werden [Bild-5]. In einem Kanal wird der TS1 verwendet und im anderen Kanal der TS2. Damit die Funkgeräte auf der Simplexfrequenz die beiden Zeitschlitze von einander unterscheiden können (Channel-Timing), ist ein Zeit- bzw. Taktgeber nötig. Hierzu wird ein bestimmtes Funkgerät als Hauptfunkgerät für das Channel-Timing gewählt. Die anderen Funkgeräte stellen ihre Uhren nach ihm ein, um sich so gut wie möglich mit dem Hauptfunkgerät für das Channel-Timing zu synchronisieren.
Beispiel:
Kanal 1: 433,450 TS1 6e
Kanal 2: 433,450 TS2 6e

Frage:
Gibt es auch andere Möglichkeiten ein QSO auf Simplex zu führen?
Antwort:
Ausser der Verwendung der TG99 Simplex beim Senden, besteht auch die Möglichkeit irgend eine andere Sprechgruppe beim Senden zu verwenden. Dann muß der Empfänger aber auch diese Sprechgruppe in der Empfängergruppenliste eingetragen haben. Die Gefahr besteht natürlich das der gewünschte Gesprächspartner meinen Sendedurchgang nicht empfängt falls er die verwendete Sprechgruppe in seiner Empfängergruppenliste nicht abgespeichert hat..

Frage:
Geht Simplex Funken auch ganz anders?
Antwort:
Im DMR-Standard ist eine spezielle Sprechgruppe „Rundumruf“ 16777215 vorgesehen.  Wer mit diesem Rundumruf sendet wird an allen, in Empfangsreichweite befindlichen DMR-Empfängern auf der QRG, gehört. Hier zu ist ein Eintrag in der Empfängergruppenliste nicht nötig. Um mit dieser Gruppe senden zu können muß sie im Funkgerät in der Kontakte-Liste eingetragen werden. So könnte der Eintrag aussehen: XRR16777215. Ein großer Nachteil besteht aber darin das der Gespächspartner, nach erhalt des Rundumrufes, nicht einfach durch drücken der PTT auf den Ruf antworten kann. Es ist also eine Art Durchsage.

Bilder (Bildschirmkopie eines Codeplugs):

DMR-Simplex Programmieren #1

DMR-Simplex Programmieren #1

DMR-Simplex Programmieren #2

DMR-Simplex Programmieren #2

DMR-Simplex Programmieren #3

DMR-Simplex Programmieren #3

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #4

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #4

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #5

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #5