Zeitschlitz Timeslot

hier entsteht ein Beitrag zum Thema, Zeitschlitz Timeslot.
Die AbkĂĽrzung „TS“ steht fĂĽr Englisch „Timeslot“ und im Deutschen fĂĽr „Zeitschlitz“. Im Amateurfunk Sprachgebrauch findet sowohl der englische als auch der deutsche Begriff seine Anwendung.

Im Amateurfunk wird auch der Europäische Funkstandard DMR verwendet. Die Funktechnologie DMR verwendet auf einer Frequenz zwei, von einander getrennte Zeitschlitze. In jedem der beiden Zeitschlitze kann ein Funkgespräch und Daten übertragen werden. Somit sind auf einem Funkkanal zwei Gespräche gleichzeitig möglich.

Sprechgruppe Talkgroup

[dies ist ein Beitrag von Ralf DF6RK und Jochen DL1YBL]
Die AbkĂĽrzung „TG“ steht fĂĽr Englisch „Talkgroup“, im Deutschen heist es  „Sprechgruppe“. Im Amateurfunk Sprachgebrauch findet sowohl der Englische als auch der Deutsche Begriff seine Anwendung.

Wozu dienen die Sprechgruppen?
Bei herkömmlichen Amateurfunk FM-Relaisfunkstellen wird immer nur ein Gespräch zu selben Zeit ausgesendet. Mit DMR-Relais können zwei Gespräche, gleichzeitig ausgesendet werden und vom Funkamateur empfangen werden. Der Zuhörer kann sich entscheiden ob er das eine oder das anderen Gespräch hören will. Dazu muss er an seinem DMR-Funkgerät nur den Kanal umschalten. Umschalten zwischen dem einen Kanal, auf dem der Zeitschlitz 1 (TS1) programmiert ist, oder dem Kanal auf dem der Zeitschlitz 2 (TS2) drin ist. Dabei steht „TS“ fĂĽr den englischen Begriff „Timeslot“, zu Deutsch „Zeitschlitz“. Es gibt im DMR-Funk genau nur zwei Zeitschlitze. Man kann diese Unterteilung auch als physikalisch bezeichnen.

Aber nun zur Sprechgruppe:
In modernen Funksystemen wird eine Unterscheidung und Einteilung der Funkgespräche auf einem Kanal gewĂĽnscht, sonst mĂĽsste der Funkteilnehmer der auf dem Relais empfangsbereit ist, alle Funkgespräche hören obwohl er vielleicht nur bestimmte Gespräche hören will. Diese Unterteilung der Funkgespräche wird durch sogenannte Sprechgruppen (englisch: Talkgroups „TG“) ermöglicht. Sprechgruppen ermöglichen eine rein logische Einteilung. In der DMR Norm sind sehr viele Sprechgruppen möglich. FĂĽr uns Funkamateure ist jedoch ein sehr kleiner Teil sinnvoll nutzbar. Zu Beginn, also der EinfĂĽhrung des DMR-Relaisfunks im Amateurfunk, mussten sich die Entwickler ĂĽberlegen wie die vielen, weltweit, verteilten Relais sinnvoll organisiert werden. Immerhin sind alle DMR-Relais zu Netzwerken zusammen-geschaltet. Es wurde eine sinnvolle Einteilung gesucht um die vielen Funkgespräche, ĂĽber Länder und Regionen hinweg zu organisieren.
Es wurde eine, der Geographie entsprechende Einteilung entwickelt:
Gepräche die Weltweit im DMR-Netzwerk zu hören sein sollen bekamen die Sprechgruppe 1 zugeordnet.  Die Ziffernfolge ist hirrachisch von oben nach unten geordnet. Heute hat sich für Europa folgende Lösung entwickelt.

Hier nur ein unvollständige Liste:

TG1 = Weltweit
TG2 = Europa
TG10 = Deutschsprachig Weltweit
TG11 = Französisch Weltweit
TG13 = Englisch Weltweit
TG20 = DACH Region (Deutschland, Ă–stereich, Schweiz)
TG262 = Deutschland TG232 = Ă–sterreich
TG228 = Schweiz
TG8 = Regional (In Deutschland gibt es einige Regionen)
TG9 = Lokal (damit bleibt das Gepräch am lokalen Relais)
TG99 = für Simplex Gepräche
TG9990 = Echo-Funktion oder auch Papagei genant

User-Aktivierte Sprechgruppen:
Siehe hierzu den Beitrag UA-Sprechgruppen

Matrix der Sprechgruppen und die Talkgoups im DMR-DL Netzwerk, siehe hierzu die TG-Matrix

Wo wird die Organisation durchgefĂĽhrt:
Siehe auch: http://dmr-marc.net/index.html suche in der rechten Spalte nach „Talkgroup Database“

TMS „Text Messaging Service“

[25.03.2016]:
Durch die Umstellung im DMR-DL Netzwerk auf C-Bridge Radioserver hat sich auch die Funktion TMS vereinfacht.
Der TMS „Text Messaging Service“ ermöglicht den Versand von Kurznachrichten (TMS) innerhalb des DMR-DL Netzwerkes. Um eine TMS zu versenden muĂź man nur wissen auf welchem Zeitschlitz der Empfänger Gesprächspartner empfangsbereit ist. Ist der Empfänger beispielsweise auf Zeitschlitz 2 (TS2), dann muss die TMS auch auf dem TS2 versandt werden. Zum Versandt einer TMS wählt man in seinem DMR-Funkgerät das Rufzeichen des Empfängers aus der Kontakte-Liste mit OK aus. Daraufhin erscheint ein MenĂĽ in dem man weiter unten den Punkt „Nachricht senden“ findet. Diesen Punkt ebenfalls mit OK auswählen. Nun kann man mit der Tastatur des Gerätes die Nachricht (wie am Handy) tippen. An Ende mit OK senden. Man bekommt auch eine Quittung ob die Nachricht angekommen ist. Anders als beim Handy SMS Dienst werden TMS nicht im Netz gespeichert. Das bedeutet auch, das falls eine TMS die nicht erfolgreich versandt wurde, diese vom Absender erneut gesendet werden muss sobald der Empfänger auf Empfang ist.
Hinweis zur Programmierung des DMR Funkgerätes: folgt.

Simplex

Auf Simplex funken?
Mit DMR Funkgeräten im Amaterufunk auf Simplex oder auf einer Direktfrequenz funken, wie geht das?

Oft besteht der Wunsch, auch ohne die Zuhilfenahme von DMR-Relaisfunkstellen auf einer Direktfrequenz / Simplex, eine DMR Funkverbindung herzustellen. Im DMR Standard ist das vorgesehen. Auch das Austauschen von Textnachrichten (TMS) und der Radio-Check etc. ist auf Simplex möglich. Um sein Funkgerät hierzu zu programmieren ist es nötig einen Kanal mit einer Simplexfrequenz anzulegen. Üblich und gemäß Bandplan ist unter Anderem die 433,450MHz.

Frage:
Welche Sprechgruppe (Talkgroup)/TG sollte ich auf Simplex verwenden?
Antwort:
Die Antwort hierauf ist nicht nicht so einfach. In den Anfangszeiten von DMR im Amateurfunk wurde die TG1 verwendet. Es zeigte sich jedoch das dies ungĂĽnstig ist, da beim Empfang in der Anzeige des Funkgerätes seines Funkpartners die Anzeige „TG1 WW“ oder ähnliches erschien. Hintergrund hierzu ist das die Sprechgruppe TG1 als Weltweit bezeichnet wird und auf den DMR-Relais fĂĽr weltweite Verbindungen verwendet wird. Diese Anzeige ist auf einem Simplexkanal aber verwirrend. Die Lösung ist die Verwendung der Sprechgruppe TG99 bei Sendung und Empfang. Im Funkgerät wird also eine eigene Sprechgruppe und Empfängergruppenliste fĂĽr Simplex einprogrammiert. Dazu wird als erstes in den Kontakten ein Gruppenruf mit der ID 99 programmiert. Der Eintrag in der Funkgräte Kontakte-Liste sieht dann so aus
[Bild-2]: Gruppenruf TG99 mit dem Text „TG99 Simplex“.
Als nächstes ist in der Empfängergruppenliste ein neuer Eintrag mit dem Namen „RX Simplex“ zu erstellen. Darin trägt man alle Mitglieder ein die man auf dem Simplexkanal hören will, ein. Also TG99, TG1, TG2, TG8 und so weiter [Bild-3].
Nun ergänzt man den Simplexkanal im Empfang noch mit der eben angelegten Gruppenliste „RX Simplex“ [Bild-4].
FĂĽr das Senden trägt man die neu angelegte „TG99 Simplex“ ein [Bild-4].

Frage:
welchen Zeitschlitz (Timeslot) und Systemcode (ColorCode) solle ich auf Simplex wählen? Antwort:
Für ein Simplex QSO ist die Angabe des Zeitschlitzes (TS1 oder TS2) egal. Als Systemcode (ColorCode) sollte 1 verwendet werden. Es ist deshalb egal, da auf Simplex ein Zeitgeber fehlt der den Takt für die Unterscheidung der beiden Zeitschlitze vorgibt. Dazu mehr in der nächsten Frage/Antwort.

Frage: (fĂĽr die Spezialisten unter uns Amateurfunkern)
Wie kann ich auf einer Simplexfrequenz zwei Gespräche zeitgleich führen, es gibt doch dazu die beiden Zeitschlitze 1 und 2?
Antwort:
Der Hersteller Motorola hat hierzu eine Erweiterung zum DMR-Standard eingefĂĽhrt die als Dualkapazität-Direktmode oder auch 6,25e Mode (6,25-kHz-Equivalent) bezeichnet wird. Um beide Zeitschlitze auf einer Simplexfrequenz nutzen zu können mĂĽssen zwei Kanäle im Funkgerät mit der Einstellung „Dualkapazität-Direktmode“ programmiert werden [Bild-5]. In einem Kanal wird der TS1 verwendet und im anderen Kanal der TS2. Damit die Funkgeräte auf der Simplexfrequenz die beiden Zeitschlitze von einander unterscheiden können (Channel-Timing), ist ein Zeit- bzw. Taktgeber nötig. Hierzu wird ein bestimmtes Funkgerät als Hauptfunkgerät fĂĽr das Channel-Timing gewählt. Die anderen Funkgeräte stellen ihre Uhren nach ihm ein, um sich so gut wie möglich mit dem Hauptfunkgerät fĂĽr das Channel-Timing zu synchronisieren.
Beispiel:
Kanal 1: 433,450 TS1 6e
Kanal 2: 433,450 TS2 6e

Frage:
Gibt es auch andere Möglichkeiten ein QSO auf Simplex zu führen?
Antwort:
Ausser der Verwendung der TG99 Simplex beim Senden, besteht auch die Möglichkeit irgend eine andere Sprechgruppe beim Senden zu verwenden. Dann muß der Empfänger aber auch diese Sprechgruppe in der Empfängergruppenliste eingetragen haben. Die Gefahr besteht natürlich das der gewünschte Gesprächspartner meinen Sendedurchgang nicht empfängt falls er die verwendete Sprechgruppe in seiner Empfängergruppenliste nicht abgespeichert hat..

Frage:
Geht Simplex Funken auch ganz anders?
Antwort:
Im DMR-Standard ist eine spezielle Sprechgruppe „Rundumruf“ 16777215 vorgesehen.  Wer mit diesem Rundumruf sendet wird an allen, in Empfangsreichweite befindlichen DMR-Empfängern auf der QRG, gehört. Hier zu ist ein Eintrag in der Empfängergruppenliste nicht nötig. Um mit dieser Gruppe senden zu können muĂź sie im Funkgerät in der Kontakte-Liste eingetragen werden. So könnte der Eintrag aussehen: XRR16777215. Ein groĂźer Nachteil besteht aber darin das der Gespächspartner, nach erhalt des Rundumrufes, nicht einfach durch drĂĽcken der PTT auf den Ruf antworten kann. Es ist also eine Art Durchsage.

Bilder (Bildschirmkopie eines Codeplugs):

DMR-Simplex Programmieren #1

DMR-Simplex Programmieren #1

DMR-Simplex Programmieren #2

DMR-Simplex Programmieren #2

DMR-Simplex Programmieren #3

DMR-Simplex Programmieren #3

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #4

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #4

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #5

DMR-Simplex 6.25e Mode programmieren #5

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